Was ist Colostrum?


Auf keinen Fall ist Colostrum etwas Neues, denn dieses in der Natur einmalige Nahrungsmittel existiert schon so lange wie die Säugetiere und somit auch viel länger als die Menschheit. Colostrum ist die Milch, mit der jedes Säugetier (also auch der Mensch) während der ersten 24 (bis 72) Stunden nach der Niederkunft das Neugeborene versorgt. Dass in einem „Präparat“ das dem Neugeborenen unmittelbar nach Verlassen des schützenden Mutterleibes das Überleben garantieren soll, alle lebenswichtigen Wirkstoffe wie Aminosäuren, Mineralien, Vitamine, Immunglobuline, natürliche Wachstumsbeschleuniger“ usw. in extrem hoher und zudem optimal aufeinander abgestimmter Konzentration vorhanden sind, ist die logische Konsequenz. Ebenso einleuchtend erscheint auch, dass jenes Colostrum - zumal in hochdosierter Form - auch dem erwachsenen Menschen (von dem jetzt ausschließlich die Rede sein soll) in vielerlei Hinsicht nutzen kann.

Doch ist dem wirklich so?

Kann auch der zielbewusst trainierende Sportler hinsichtlich der eingangs genannte Aspekte aus dem Colostrum seinen Nutzen ziehen? Wie viele angebliche „Wundermittel“ hatte man schon getestet - ohne dass auch nur eines Leistungssteigerung, schnellere Regeneration usw. bewirkte, die sich nicht auch durch einen mit gezielter Trainingssteuerung erreichten Formanstieg oder einfach durch eine „starke Phase“ erklären ließen. Positive Auswirkungen, für die es - außer dem eingenommenen Präparat - keine Erklärungen gab, konnte ich (abgesehen von einigen aufgrund des für Sportler bestehenden Mehrbedarfs an empfehlenswerten Nahrungsergänzungsmitteln) jedenfalls keine feststellen und viele Sportkollegen stimmen dem zu.

Da mir einige im Zusammenhang mit den im Colostrum enthaltenen Wirkstoffen hervorgebrachte Argumente recht plausibel erschienen, entschloss ich mich zu einem „Selbstversuch“ mit einem Colostrum-Extrakt - allerdings unter möglichst schwierigen Bedingungen und (angesichts mancher zuvor erlebten Enttäuschung) mit bescheidensten Erwartungen.

Natürlich war mir von vornherein klar, dass das Colostrum-Präparat - wenn überhaupt - die vom Hersteller proklamierten Wirkungen nur in Verbindung mit extremen Belastungen voll zur Geltung bringen konnte, weshalb ich den Test in mein alljährliches Radsport - Trainingslager in den französischen Hochalpen legte. Am Col du Galibier (Valloire) mit einer Höhendifferenz von 2.102 m das „Maß der Dinge“ für jeden ambitionierten Radsportler und an weiteren von der Tour de France her bekannten Alpenpässen sollte der Colostrum- Extrakt seine Wirksamkeit unter Beweis stellen.

Labormessungen mögen schön und gut sein und heutzutage ist es schließlich „in“, jeden „F...“ vom Computer analysieren und in Eindruck heischende Graphiken umsetzen zu lassen, so dass immer mehr Aktive - vom Freizeitsportler bis zum Profi - die Signale ihres Körpers als wahre Gradmesser der individuellen Leistungsfähigkeit und -bereitschaft gar nicht mehr beachten.

Nach über 500.000 „Lebenskilometern“ auf dem Fahrrad verlasse ich mich jedenfalls lieber auf die „somatische Intelligenz“, zumal unmissverständlich zu klären galt: Würde sich innerhalb von 24 Stunden nach extensiven und intensiven Trainingseinheiten mit zeitweiligen Belastungsstufen deutlich über der aerob/anaeroben Schwelle die betonte Leistungsstärke einstellen, oder würden aufgrund überhöhter, leistungslimitierender Laktatwerte ausschließlich der aktiven Regeneration dienende Trainingseinheiten erforderlich sein, wie es eigentlich ganz normal ist, zumal in derartigen Höhenlagen (bis zu 2.646 m über NN) der menschliche Körper im Vergleich zum Training im Flachland bereits bei deutlich niedrigeren Belastungsintensitäten zur muskulären Energiebereitstellung vom Fett- auf den Kohlenhydratstoffwechsel umschaltet, was der Laktatbildung in den Muskelzellen zusätzlichen Vorschub leistet.

So unkompliziert wie die Testkriterien, so verblüffend war die Wirkung des Colostrum- Extraktes. Ich will die mit dem Radsport weniger vertrauten Leser unter Ihnen jetzt nicht mit allzu detaillierten Angaben zum Testverlauf langweiligen (* Beachten Sie in diesem Zusammenhang bitte den Hinweis am Schluss! ), doch soviel sei zusammenfassend gesagt:

Ich hatte es - ehrlich gesagt - nicht für möglich gehalten, dass der Colostrum-Extrakt im Zusammenhang mit dem verminderten Laktataufbau, des Laktatabbaus und der allgemeinen physischen Regeneration so einschneidende Wirkungen erzielen würde. Selbst nach intensivsten Trainingseinheiten am Col du Galibier konnte man innerhalb von 24 Stunden wieder ein Bergtraining im „Erweiterungsbereich“ durchführen, was mir in den Jahren zuvor grundsätzlich erst nach einem zwischengeschalteten Training im Regenerationsbereich möglich war. Die Blutlaktatwerte hatte sich praktisch über Nacht soweit normalisiert, dass man schon am nächsten Morgen einen für derartige Testzwecke besonders geeigneten Pass mit einer Steigung von 10% bereits auf den ersten Kilometern nach einer nur kurzen „Einrollphase“ ohne leistungslimitierende muskuläre „Übersäuerung“ fahren konnte, wobei weder eine kleinere Übersetzung geschaltet, noch die Trittfrequenz nennenswert reduziert werden musste, was eigentlich ohne aufwendigste physikalische Begleitbehandlungen (wie z.B. bei den Profis während der Tour de France üblich) ein Ding der Unmöglichkeit ist. Doch nicht nur nach intensiven Trainingseinsätzen zeigte das Colostrum offensichtlich Wirkung; auch während des Trainings hatte man insbesondere an extrem schwierigen Passagen den Eindruck, sich höher belasten zu können (z.B. harter „Wiegetritt“ statt zu schalten oder die Trittfrequenz zu reduzieren) ohne muskuläre Übersäuerungen befürchten zu müssen.

Auch unmittelbar nach einem umfangreichen Training und zwischen den Trainingseinheiten verspürte man nicht die in vielen Fällen charakteristische Ermüdung mit z.T. einhergehenden Schlafstörungen und zeitweiliger Appetitlosigkeit. Zwar können auch klimatische Veränderungen und Anpassungsschwierigkeiten an die Höhenlage Ursachen für die letztgenannten Symptome sein, doch was die geringeren allgemeinen Ermüdungserscheinungen unmittelbar nach dem Training betrifft, ist ein direkter Zusammenhang mit der Applikation des Colostrum-Extraktes unverkennbar.

Die positiven Wirkungen des Colostrums, auch auf das allgemeine Wohlbefinden, prädestinieren das Präparat nicht nur für wettkampforientierte Leistungssportler. Auch ambitionierte Fitnesssportler können von den positiven Auswirkungen des Colostrums sowohl auf das allgemeine Wohlbefinden wie auch auf den aktiven und passiven Bewegungsapparat profitieren. Besonders anzusprechen sind in diesem Zusammenhang Aerobic-Instruktoren, von denen einige (wie ich später erfuhr) das Colostrum bereits mit Erfolg einsetzen - wie übrigens auch mehrere Kaderathleten, insbesondere aus dem Triathlonbereich.


Abschließend kann gesagt werden:

  1. Der Colostrum-Extrakt hat in diesem sich über insgesamt 4 Wochen erstreckenden „Selbstversuch“ voll überzeugt.
  2. Selbst nach intensivsten Trainingseinheiten waren Leistungsbereitschaft und -stärke innerhalb von weniger als 24 Stunden wieder soweit hergestellt, wie das ansonsten allenfalls nach mittelschweren Trainingseinsätzen möglich ist.
  3. Auch zwischen den Trainingseinheiten war eine signifikante Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens festzustellen.
  4. Ein „Placebo-Effekt“ ist weitestgehend auszuschließen, da der Test sich über einen Zeitraum von 4 Wochen erstreckte und nur an mir quasi „Meter für Meter“ bekannten Pässen (allein 20-30 Fahrten über den Col du Galibier in den letzten 3 Jahren) sowie unter absoluten Negativ-Erwartungen durchgeführt wurde, so dass auch Verfälschungen der subjektiven Eindrücke durch „euphorische“ Empfindungen
    seitens der Testperson ausgeschlossen werden können.
  5. Begünstigte äußere Umstände sind völlig auszuschließen. Das Wetter in der Region war während des Testzeitraums sogar ungünstiger als in den Jahren zuvor und ein überraschender „Formanstieg“ der Testperson ist nach 500.000 Lebenskilometern innerhalb von ca. 30 Trainingsjahren und einem kalendarischen Alter von 51 Jahren kaum noch möglich.

Natürlich ist auch Colostrum kein „Wundermittel“ das zu sagenhaften Leistungssteigerungen führt, wie schon häufig in Verbindung mit anderen Präparaten versprochen und nicht gehalten wurde. Die physiologische Leistungsfähigkeit eines Sportlers wird immer von seiner individuellen Zielsetzung und der entsprechenden Trainingssteuerung abhängig sein. Colostrum jedoch ermöglicht dem Sportler die Ausnutzung seines vollen Leistungspotentials und über den Umweg der schnelleren Regeneration vor allem im Bereich von Laktatbildung und -abbau und der daraus resultierenden Trainingssteuerung mit effektierenderen Zyklen und Einheiten verhilft das Präparat dem Sportler zu einem Leistungsniveau, das er ansonsten vielleicht nicht erreichen würde.

Weitere Informationen erteilt Ihnen kostenlos und unverbindlich: Horst Schwerdtfeger / Galibier-Tours.