Colostrum unterstützt Therapie und Rehabilitation


Helfer in schweren Zeiten (Krebstherapie)

Krebs ist die Krankheit, vor der sich Menschen am meisten fürchten. Die Diagnose stürzt viele Betroffene in eine schwere Krise – selbst wenn die Heilungschancen nach medizinischem Ermessen teilweise recht hoch sind. Die Therapie geht an den Rand der psychischen und körperlichen elastbarkeit. Da läßt es aufhorchen, wenn Mediziner von einer Substanz berichten, welche die Nebenwirkungen spürbar reduziert und die Wirksamkeit der eigentlichen Behandlung steigert: Das Mittel heißt Colostrum.

Colostrum auch Biestmilch genannt, enthält Abwehrstoffe (Immunglobuline), Wachstumsfaktoren, Vitamine, Spurenelemente und viele weitere wirksamen Inhaltsstoffe.

"Colostrum ist eine Enzymbombe", urteilt Dr. med. Heinrich Ollendiek aus Bad Nau-heim. Er hat sich unter anderem intensiv mit der Hyperthermiebehandlung von Tumorpatienten beschäftigt. Sie wird begleitend zu Chemotherapie oder Bestrahlungen eingesetzt. Der große Nachteil aller Krebstherapien: Sie sind für den Patienten sehr anstrengend und schwächen sein Immunsystem. Hier hilft Colostrum. Es stärkt den gesamten Organismus und: "Es scheint, daß Colostrum die Reaktionsbereitschaft fördert", formuliert Dr. Ollendiek bewußt vorsichtig.

Diese Erfahrungen bestätigt der Allgemeinmediziner Dr. Georg Beer aus Eggenfelden. In einem weiteren Punkt sind sich beide Ärzte, die völlig unabhängig voneinander arbeiten, einig: "Am Besten wäre es, wenn man mit Colostrum schon vor der eigentlichen Therapie beginnt", erklärt Dr. Beer. Colostrum steigert die Abwehrkräfte und die Leistungsfähigkeit, es verbessert die Darmflora und lässt Entzündungen und Verletzungen schneller heilen. Alles zusammen hilft wohl dem Patienten, die schwere Tumortherapie besser zu bewältigen. Dr. Ollenndiek versucht, die großen Möglichkeiten, die das Colostrum birgt, "therapeutisch so weit wie möglich auszunutzen". Eine große Rolle ordnet er dem Stoff auch in der Geriatrie zu. Der 70jährige arbeitet täglich noch in seiner Praxis.


Rindercolostrum kann Hilfe für AIDS-Patienten bedeuten

Rindercolostrum wird seit Ewigkeiten als ein Nahrungsmittel, das die Immunität steigert, angewendet, aber neuere wissenschaftliche Forschung des Lancet, der Kinderärzte, der Immunologie und des Journals of Medical Microbiology haben sogar noch größere Vorteile, besonders für die AIDS/HIV-betroffene Gemeinschaft gezeigt. Menschen mit AIDS oder HIV fallen Darmbakterien zum Opfer, die chronische Diarrhöe, Verlust von Nährstoff-Aufnahme und schließlich das vollständige Versagen des Immunsystems verursachen. Rindercolostrum könnte die Antwort sein, um diese opportunistischen Bakterien aufzuhalten.

Colostrum ist ein nährstoffreicher Milch-Vorläufer, der Immunglobuline, Wachstumsfaktoren, antimikrobische Proteine und Kohlenhydrate enthält, die Immunität von der Mutterkuh in das gastro-intestinale System des Kalbes unmittelbar nach der Geburt transportieren. Die Mutter produziert für ungefähr 36 Stunden nach der Geburt Colostrum, das frei von Milch, Laktose, Lactalbumin und anderen Allergie-verursachenden Inhaltsstoffen ist. Mütterliche Immunfaktoren können die Plazenta in den Blutkreislauf des Neugeborenen passieren, aber diese Faktoren können in den gastro-intestinalen Trakt nicht eindringen außer via direktem Kontakt mit Colostrum.

Es gibt viele Hinweise, dass aufbereitetes Colostrum als Nahrungsergänzung eine sichere, effektive und natürliche Methode ist, um Diarrhöe in Menschen und Tieren zu kontrollieren. Im Gegensatz zu frei verkäuflichen und verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, wie z.B. Antibiotika, potentiell giftige Neuro-Pharmakologicas und kolloidalem Bismuth (ein Schwermetall), ist Colostrum eine gut dokumentierte und drogenfreie nährstoffreiche Alternative, um Diarrhöe in den Griff zu bekommen. Dies ist äußerst verheißungsvoll für AIDS-Patienten, die oft von Diarrhöe heimgesucht werden, die von Cryptosporidien- Rotavirus und infektiösen Darmgrippen verursacht werden. Sämtliche Darmpathogene werden von Colostrum gut in den Griff bekommen. (Übers. d. Mai 96-Ausgabe des Delicious!Magazins/Ad)



Abschrift aus : Naturheilpraxis mit Naturmedizin: Sonderdruck aus 10/98 51. Jahrgang,Nr. 10/Oktober 1998 Seiten 1650-1651



Die Behandlung der Multiplen Sklerose mit Colostrum- compositum-Suppositorien

Die Multiple Sklerose (MS) wird erst seit jüngerer Zeit als Autoimmunerkrankung erkannt. Über die auslösenden Faktoren dieser Immunstörung ist nichts Sicheres bekannt. Man vermutet, dass Virusinfektionen dabei eine Rolle spielen.

Die Deutung der MS als eine Autoimmunerkrankung führte folgerichtig zu Behandlungsversuchen mit Substanzen, die das Immunsystem beeinflussen können. Hierbei seien in erster Linie die verschiedenen Formen des Interferons genannt. Leider haben diese Therapieansätze die in sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllen können. So kann man mit Interferonpräparaten zwar die schubförmige Form der Multiplen Sklerose etwas beeinflussen, die chronisch-progrediente Form jedoch ist dieser Therapie nicht zugängig. Wir versuchten daher einen anderen Weg unter Anwendung von Thymusextrakten, die rektal appliziert wurden. Diese Applikation schont die empfindlichen Wirksubstanzen am besten, wobei die rektale Resorption erfahrungsgemäß auch sehr gut ist.

Bei der Anwendung von diesen Thymus Extrakt-Suppositorien trat aber ein Problem auf, die Erstverschlimmerung. Diese stellte nicht nur ein medizinisches, sondern auch ein großes psychologisches Problem für den Patienten dar. Auch ließ die Wirksamkeit zu wünschen übrig, so dass wir nach einer Verbesserung suchten. Durch Zugabe von Gehirnextrakten konnten wir die Wirksamkeit deutlich steigern. Ein Problem auch dieses kombinierten Thymus-Extraktes bestand aber darin, dass die verwendeten Organe von Kälbern stammten, deren Herkunft zu dieser Zeit nicht einwandfrei verfolgt werden konnte und somit die Möglichkeit einer BSE-Infizierung diskutiert werden musste.

Daher versuchten wir es mit einer anderen immunologisch sehr wirksamen Substanz, dem Colostrum von Rindern. Dieses Colostrum konnte ich von einer sorgfältig kontrollierten Herde beziehen und damit die Auflagen des Arzneimittelinstitutes erfüllen. Das Colostrum wird gefriergetrocknet und rektal in Form von Suppositorien verabreicht. Die rektale Anwendung schien auch hier die beste zu sein, weil so die empfindlichen Inhaltssubstanzen am wenigsten angegriffen werden.

Bei der Beurteilung der Effektivität muss man beachten, dass die MS in zwei Verlaufsformen auftritt. Erstens gibt es die schubförmige, zweitens die chronischprogrediente Verlaufsform. Bei der schubförmigen Form kommt es häufig ohne einen erkennbaren Grund zu einer deutlichen Verschlechterung des Zustandes, die sich in vielen Fällen aber fast völlig wieder zurückbilden kann, ohne dass man dieses immer auf eine Therapie zurückführen müsste. So ist es bei der schubförmigen Verlaufsform äußerst schwierig zu sagen, ob eine Besserung des Zustandes spontan eingetreten ist oder auf eine Therapie zurückgeführt werden kann.

Um diese Frage zu klären, braucht man daher große Statistiken. Anders verhält sich die Situation bei der chronisch-progredienten Form der MS. Hier schreitet die Krankheit mehr oder weniger langsam und kontinuierlich fort. Spontane Besserungen sind äußerst selten.

Wenn es also bei dieser Verlaufsform unter einer speziellen Behandlung gehäuft zu Stillstand oder gar Besserung des Krankheitsbildes kommt, kann man dieses auch in einer kleineren Statistik auf die Behandlung zurückführen. Ein zweites Problem ist die exakte Diagnose. Diese kann in den meisten Fällen nur nach einer längeren fachkundigen Beobachtung gestellt werden. Ich bin daher Prof. Mazur, Direktor der Neurologischen Universitätsklinik in Bydgoszcz/Polen, sehr zu Dank verpflichtet, dass er aufgrund meiner Beobachtungen bereit war, die Wirksamkeit der Colostrum-compositum-Suppositorien bei MS-Patienten der chronisch-progredienten Form nachzuprüfen. Wir gingen davon aus, dass ein neues Präparat so gut sein sollte, dass es auch bei der chronisch-progredienten Form der MS deutlich positive Ergebnisse bringt. Außerdem sollte es möglichst wenige negative Nebenwirkungen hervorrufen. Diese beiden Forderungen werden von Colostrum-comp.-Suppositorien voll erfüllt. Sie rufen keine Erstverschlimmerung hervor, wie wir das bei den Thymus-Extrakt-Suppositorien gesehen haben, und die im folgenden zu beschreibenden Ergebnisse kann man schon als sensationell bezeichnen, und ich glaube, dass sie durch eine höhere Dosierung noch weiter verbessert werden können.

Da mein eigenes Patientengut die Voraussetzungen einer exakten Zuordnung zur schubförmigen bzw. chronisch-progredienten Form der MS nicht erfüllt, möchte ich daher im folgenden nur die Ergebnisse von Dr. Mazur anführen.

  1. Bei 3 Patienten trat eine leichte Besserung des Zustandes ein. Es trat bisher keine Progredienz mehr ein.
  2. Bei 3 Patienten trat keine deutliche Besserung des Zustandes ein, aber es trat auch keine Progredienz ein.
  3. Bei einem Patienten wurde die Krankheit von der chronisch-progredienten Form in die leichter zu behandelnde schubförmige Form überführt.
  4. Bei 2 Patienten konnte keine positive Wirkung auf die Erkrankung festgestellt werden. Der Zustand verschlechterte sich weiter so, wie man es normalerweise erwarten konnte.
Bei der Beurteilung dieser Ergebnisse muss man davon ausgehen, dass zerstörtes Nervengewebe nicht mehr funktionsfähig gemacht werden kann. Dies ist nur möglich bei lediglich geschädigtem und noch reparaturfähigem Gewebe.

Aus diesem Grund ist es ein maximales Therapieergebnis, wenn der Krankheitsverlauf zum Stillstand gebracht und eine wenn auch nur leichte Verbesserung des Zustandes erreicht werden kann.

Erfreulich war die Tatsache, dass unter dieser Behandlung keine negativen Nebenwirkungen beobachtet werden konnten. Wie wir das von den verschiedenen Interferonen her kennen.

Man muss jedoch auf folgendes achten:
Die Colostrum-comp.-Suppositorien wirken auch therapeutisch bei der Hypertonie und beim Diabetes. Insbesondere verstärken sie die Wirkung von Antihypertonika und Antidiabetika. Vor Beginn einer Behandlung mit Colostrum-comp.-Supp. muss man daher abklären, ob der zu behandelnde Patient diese erwähnten Präparate bekommt. Es ist dann zweckmäßig, deren Dosierung auf etwa die Hälfte zu reduzieren und nach etwa 2 Wochen den erforderlichen Bedarf neu einzustellen. Auf den normalen Blutzucker hat dieses Präparat keinen Einfluss.

Wie schon erwähnt, bin ich der Meinung, dass die hier beschriebenen Ergebnisse durch eine höhere Dosierung noch verbessert werden können. Aus diesem Grund beginnen wir heute die Behandlung der Multiplen Sklerose zunächst mit 3 Suppositorien täglich. Diese Dosierung kann später reduziert werden.

Wir sind der Meinung, dass die Behandlung der MS mit den Colostrum-comp.- Suppositorien eine erfolgversprechende Basisbehandlung darstellt. Falls erforderlich, können die üblichen symptomatischen Behandlungen zusätzlich durchgeführt werden. Es wurde bei diesen Darlegungen bewusst darauf verzichtet, auf die möglichen theoretischen Grundlagen näher einzugehen. Diese sind noch zu spekulativ und experimentell kaum bearbeitet, so dass ihre fundierte Diskussion noch nicht möglich ist. Unser Ziel war es, zunächst einmal dem kranken Patienten zu helfen und erst sekundär der Wissenschaft zu dienen. Einige für die praktische Anwendung nützlichen Informationen sind in einem dem Präparat beigefügten Beiblatt enthalten.

Anschrift der Verfasser:
Prof. Dr. Roman Mazur / Direktor der Neurologischen Universitätsklinik / PL-85-094 Bydgoszcz/Polen



Grand Rounds at the Clinical Center of the National Institutes of Health
Saul Rosen, Ph.D, MD, Section Editor


Transforming Growth Factor-β Vielfache Wirkungen und potentielle klinische Applikationen 

(Michael B. Sporn, MD, Anita B. Roberts, PhD)


In der Forschung erregt der TGF-β momentan großes Aufsehen. Dies resultiert aus seinen vielfältigen Wirkungen auf fast alle Zelltypen und seinem Potential im therapeutischen Einsatz bei allgemeinen klinischen Voraussetzungen, für die es keine adäquaten pharmakologischen Mittel gibt. Obwohl ursprünglich in einer Untersuchung seine Fähigkeit, das Wachstum von Fibroblasten in weichem Agar (Transformation) zu beschleunigen, entdeckt wurde, liegt die eigentliche Bedeutung des TGF-β in seiner Fähigkeit, als Vermittler normaler zellulärer Vorgänge zu fungieren, ganz besonders während normaler Bildung von Gewebe (wie in der Embryogenese) und während der Gewebebildung nach Verletzungen (wie bei Entzündungen und Reparatur). Bei nahezu allen Zellen hat man entdeckt, dass sie TGF-β in einer seiner molekularen Formen herstellen und beinahe alle normalen Zellen haben Rezeptoren für TGF-β.

TGF-β ist ein höchst stabiles Peptid, das aus zwei identischen Ketten aufgebaut ist, wobei jedes 112 Aminosäuren enthält. Es wurde zuerst aus menschlichen Blutblättchen sowie Plazenten isoliert und charakterisiert, ebenso von Rindernieren und wurde dann von einer komplementären menschlichen DNA-Bank geklont. Die Vielseitigkeit seiner Wirkung wird noch durch die Tatsache gesteigert, dass seine Aminosäurensequenzen in Mensch, Affe, Kuh, Schwein und Huhn identisch sind. In der Folge wurden noch vier weitere, eng verwandte TGF-b‘s identifiziert, deren verschiedene Gene geklont wurden. Die Klonierung dieser vier neuen Gene wird eine Massenproduktion ihrer respektiven Peptide durch rekombinante DNATechnologie erlauben, wie das bereits bei TGF-β stattgefunden hat.

TGF-β ist höchst pleiotroph. Es kann die Zellteilung in manchen Zellen stimulieren, besonders in Bindegeweben, während es ein potenter Verhinderer von Teilung anderer Zellen sein kann, wie z.B. Lymphozyten und den meisten Epithelzellen. Darüber hinaus kann es andere Prozesse, die wenig mit Zellteilung zu tun haben, regulieren, wie die Synthese von Collagen und anderen kritischen Molekülen der extrazellulären Matrix. Seine Wirkungen sind zu beinahe jedem Zweig der Medizin passend.

Nachfolgend fassen wir kurz die Wirkungen des TGF-β auf Entzündungen und Reparatur von weichem Gewebe, die Bildung von Knochen und Knorpel, sowie seine Kontrolle über das Immunsystem zusammen. Zusätzlich erläutern wir sein therapeutisches Potential auf diesen Gebieten und diskutieren Krankheitsstadien, in denen die normale Physiologie von TGF-b gestört sein könnte. Abschließend weisen wir auf kürzliche Fortschritte im Verständnis der Rolle des TGF-β am Herzen und in der Karzinogenese hin.


Embryogenese

Moderne Studien mit Peptid - Wachstumsfaktoren zeigen die molekulare Bestätigung der alten Idee, dass die Reparatur von Gewebeverletzungen eine Wiederholung des embryotischen Prozesses darstellt. Immunhistochemische und in-situ-Kreuzungs-Studien haben gezeigt, dass TGF-β eine wichtige morphogenetische Substanz im Säugetierembryo, besonders während der Neubildung ist, die während der Entstehung der Wirbelsäule, der Extremitäten, der Zähne, Gesichtsknochen und der Herzklappen auftritt. Hohe Mengen von TGF-β werden normalerweise in embryonischen Strukturen gefunden, die potentielle Gefahrenstellen für angeborene Missbildungen sind, wie der Gaumen oder das intraventrikuläre Septum des Herzens. Die Bildung und Umbildung von Bindegewebe, die während normaler Embryogenese stattfindet, beinhaltet biochemische Mechanismen, die denen während der Reparatur von Verletzungen beim Erwachsenen ähnlich sind und es scheint, dass TGF-β ein wichtiger Vermittler beider Prozesse ist.


Entzündung und Reparatur

Inzwischen gibt es ausführliche Literatur über die Rolle des TGF-β während Entzündungen und Reparatur. Blutblättchen sind die konzentrierteste Quelle von TGF-β im Körper. TGF-β wird von ihren Alpha-Körnchen an den Stellen der Gewebeverletzungen abgesondert, wodurch eine Vielzahl von Reparaturprozessen gestartet wird. TGF-β ist der potenteste bekannte chemotaktische Faktor für Makrophagen und bereits schon im Picogramm-Stadium aktiv. Er zieht Makrophagen an die Stelle der Gewebeverletzungen, aktiviert deren Synthese von anderen Wachstumsfaktoren und deaktiviert die Produktion von hydrogenen Peroxiden, die die entstehenden Fibroblasten zerstören würden. TGF-β besitzt auch wichtige chemotaktische und anabole Wirkungen auf Fibroblasten, die an der Zellreparatur beteiligt sind. Es stimuliert ihre Produktion von kritischen Bestandteilen der extrazellulären Matrix, wie Collagen, Fibronectin (sowie deren Rezeptoren, die als „Integrine“ bekannt sind) und Proteoglykane und verhindert die Wirkung von proteolytischen Enzymen, die neu gebildetes Bindegewebe zerstören. Das Resultat dieses Mechanismus ist die Bildung von neuem Granulationsgewebe an der Wirkungsstelle von TGF-β. Dies konnte experimentell an Tieren beobachtet werden, denen man subkutan TGF-βinjizierte; an der Injektionsstelle bildete sich schnell eine Beule von stark gefäßdurchzogenem Granulationsgewebe (24 - 48 Stunden), das langsam verschwand, als die Injektionen gestoppt wurden. TGF-β hat auch gezeigt, dass es die Gen-Übertragung auf Collagen fördert.

Dieses Molekül spielt eine wichtige Rolle in der Bildung der Strukturstärke bei der Wundheilung und übernimmt einen essentiell wichtigen Part in der Matrix von Knochen und Knorpeln.

Diese Wirkungen sind offensichtlich relevant für viele potentielle klinische Anwendungen, z.B. bei der Heilung von Operationswunden oder bei Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen; ferner bei der Behandlung von Diabetes, Dekubitus und varikosen Geschwüren sowie der Behandlung von Verbrennungen. Studien haben gezeigt, dass TGF-β bei Tieren die Wundheilung beschleunigen kann. Eine wichtige neue Anwendung war die intraokulare Anwendung von TGF-βnach einer Ablösung der Retina im Kaninchenauge. TGF-β förderte die retinale Wiederanbindung zum darbunterliegenden Choroid. Weitere klinische Studien sind geplant.

Wie aus klinischen oder tierischen Studien an pulmonarer Fibrose, hepatitischer Cirrhose, Skleroderma, Keloiden, proliferativer Vitreoretinopathie und rheumatischer Arthritis hervorgeht, gibt es Erkrankungsstadien, in denen exzessive Produktion von TGF-β oder abnormale Sensitivität von Zielzellen auf seine Wirkung zur Pathogenese von Fibrose beitragen können. Bei den zwei letztgenannten Erkrankungen wurden bedeutend höhere Konzentrationen von TGF-β in okularen oder synovialen Absonderungen der Patienten festgestellt. In jenen mit proliferativer Vitreoretinopathie korrespondierte die TGF-β - Konzentration mit der Ernsthaftigkeit der Erkrankung.


Knochen und Knorpel

Zur Zeit besteht intensives Interesse daran, welche Rolle verschiedene peptide Wachstumsfaktoren bei der Bildung von Knochen und Knorpel spielen, mit dem Ziel, solche Stoffe zu benutzen, um die Reparatur von verletztem Gewebe zu beschleunigen oder Osteoporose zu stoppen. Chondrogenese und Osteogenese sind komplexe, vielschrittigen Prozesse, die verschiedene Zelltypen und vielzählige peptide Vermittler einbinden, die untereinander in verwickelten Rückkoppelungs-Schlingen interagieren. Es ist wahrscheinlich, dass zukünftig jeglicher wirksamer klinischer Gebrauch von peptiden Wachstumsfaktoren zur Stimulation der Knochen- oder Knorpelbildung, den kombinierten oder teilweisen Gebrauch von verschiedensten Faktoren, die als ein Set agieren, voraussetzt. TGF-β ist einer der entscheidenden peptiden Wachstumsfaktoren, die auf Chondrozyten oder Osteozyten wirken. Er ist in die embryotische Bildung von Knochen und Knorpel involviert und ist in den Wachstums-Plättchen von langen Knochen vorhanden. Hohe Konzentrationen werden auch in den Knochen von Erwachsenen gefunden. In der Tat wurde die zweite Form dieses Peptids, TGF-β 2, ursprünglich aus ausgewachsenen Rinderknochen isoliert. TGF-β ist ein potenter Beschleuniger des Typ-2-Collagens und der Proteoglykane, die die außerzelluläre Matrix formen.

Die physiologische Rolle des TGF-β in den Knochen Erwachsener ist noch unbekannt. Es wird vermutet, dass TGF-β die strikte Kopplung des Prozesses der Knochenresorption und neuer Knochenbildung steuert, die für die ständige Neubildung charakteristisch ist, die in normalen Knochen von Erwachsenen stattfindet, und dass die Wirkungen von Vitamin D und des parathyroiden Hormons bei der Neubildung durch ihre Wirkung auf das TGF-β vermittelt werden. Die Wirkung von Estradiol, das Knochengewebe zu vermehren, kann durch die Fähigkeit des Östrogen-Rezeptors, das Gen für TGF-β zu aktivieren, vermittelt sein und somit die Bildung von neuer Knochen-Matrix fördern.

Derzeit sind in vielen Labors Studien im Gang, um festzustellen, ob TGF-β zur beschleunigten Heilung von Knochenbrüchen eingesetzt werden kann, da es einerseits als Mitogen für Osteoblasten fungiert und zum anderen auch als ein Stimulans für deren Produktion von extrazellulärem Gewebe gilt. Im Knochenkallus heilender Brüche wurden erhöhte Werte von Boten-RNA für TGF-β gefunden, sowie das Peptid selbst (M. Bolander, MD,S. Jingushi, MD und M. Joyce, MD, oral communication, Mai 1989); darüber hinaus steigert die in-vivo - Injektion von TGF-β die Knochenbildung bei Ratten. Zwei neue Proteine, bekannt als Knochen-morphogenetische Proteine, wurden charakterisiert und geklont und dabei als entfernte Mitglieder der erweiterten TGF-β-Gen-Familie identifiziert. Es wird erwogen, Knochen-morphogenetische Proteine zu nutzen, um die Bildung von Knochen zu beschleunigen; dabei wird es sehr bedeutend sein, festzustellen, ob sie synergistisch mit TGF-β agieren.

Über die Rolle von TGF-β in der Pathogenese von Knochenerkrankungen ist sehr wenig bekannt. Die neuesten Informationen über den Einfluss von Östrogen bei der Stimulierung von TGF-β, werden Grundlage für weitere Studien über seine Wirkung bei Osteoporose sein. Ein verwandtes Problem ist der Gebrauch von Tamoxifen als ein präventives oder adjuvantes Agenz in der Behandlung von Brustkrebs. Obwohl Tamoxifen oft als „Antiöstrogen“ angesehen wird, scheinen viele seiner Wirkungen unabhängig vom Östrogen-Rezeptor zu sein. In klinischen Studien wurde bewiesen, dass es Knochenmasse weniger ansteigen lässt, als vielmehr erhält. Tamoxifen ist ein potentes Stimulanz der TGF- β-Sekretion und es ist möglich, dass die Erhaltung der Knochenmasse durch diese Wirkung hervorgerufen wird. Die obengenannten Resultate deuten alle darauf hin, dass die Entwicklung neuer pharmakologischer Substanzen, die die Bildung von TGF-β in Knochen steigern, eine neue therapeutische Annäherung zur Behandlung von Osteoporose bedeuten.


Unterdrückung von lymphozytären Funktionen

TGF-β ist der potenteste bekannte endogene Hemmer von lymphozytärer Proliferation und Funktion; er ist 10 000 bis 100 000 mal stärker (auf molarer Basis) als Cyclosporin. Er ist ein endogenes Produkt von T- und B-Zellen, das als autokrines Stop-Signal fungiert, indem es die Wirkung der Interleukine und anderer Cytokine (wie Tumor Nekrose Faktor, TNF), die lymphozytäre Funktionen stimulieren, unterdrückt. Daher verhindert TGF-β die Proliferation von T-Zellen, die durch Interleukin 1 oder 2 stimuliert werden, unterbindet die Proliferation und Antikörper Produktion in B-Zellen, die von verschiedenen aktivierenden Faktoren stimuliert wurden, unterdrückt die cytolytische Aktivität von natürlichen Killer- Zellen und verhindert die Zeugung von cytotoxischen T-Zellen und lymphokin-aktivierten Killer-Zellen. Ganz sicher benötigt das Immunsystem seinen eigenen Mechanismus, um die exzessive Proliferation und Wirkung einzudämmen, wenn diese von Antigenen stimuliert wurden und es scheint, dass TGF-β hier eine Hauptrolle spielt.

Die obengenannten Wirkungen wurden in einer Reihe von invitro- Studien mehrfach bestätigt und bilden die Basis für neue Versuche, TGF-β in-vivo als ein immunsuppressives Agenz zu benutzen. Diese Studien befinden sich z.Zt in ihren frühesten Stadien, aber es wurden Fortschritte gemacht und zwar in erster Linie bei der Unterdrückung von Abwehrreaktionen nach Herzverpflanzungen. Systemische Gaben von rekombinantem TGF-β an Empfängermäusen hat die Akzeptanz verpflanzter Herzen bedeutend verbessert. (R. Morris, MD und M. Palladino, PhD, oral communication, June 1989). Der Gebrauch von TGF-β in experimentellen Verpflanzungen von Leber, Pankreas-Inseln und Nieren wird derzeit ebenfalls intensiv getestet.

Ein anderes Gebiet derzeitiger Studien ist der Gebrauch von TGF-β, um entzündliche Prozesse zu unterdrücken, die von aktivierten T-Zellen ausgehen, wie es bei verschiedenen Typen experimenteller Arthritis der Fall ist, sowie bei klinischer rheumatischer Erkrankung.

Klinische Daten weisen bereits darauf hin, dass hohe Konzentrationen von TGF-β immunsuppressiv sind. Der immununterdrückende Status gewisser Krebs-Patienten, am meisten die mit Glioblastomen, könnte das Resultat einer Sekretion von hohen TGF-β-Konzentrationen aus den Tumoren sein; wenn diese bösartigen Knoten operativ entfernt wurden, kehrte die normale Immun-Funktion zurück. In der Tat hat man TGF-β zum ersten Mal aus einer Glioblastom-Zelllinie isoliert. Es wurde zuerst durch seine Fähigkeit, die TZellen Funktion zu unterdrücken, charakterisiert. Die Möglichkeit, dass exogene immununterdrückende Agenzien, wie Cyclosporin oder Dexamethanoson, die TGF-β Synthese in Lymphozyten stimulieren könnten, wird derzeit untersucht. Einige der toxischen Manifestionen von Cyclosporin, insbesondere seine Fähigkeit, renale Fibrose zu induzieren, könnten ebenfalls mit einer Induktion von TGF-β zusammenhängen.


TGF-β im Herzen

Immunhistochemische Untersuchungen an Ratten und Mäusen haben kürzlich ungewöhnlich große Mengen von intrazellulärem TGF-β in Herzmyozyten, Herzganglien und den leitenden Zellen des atrioventrikulären Knotens gezeigt. Die physiologische Rolle des TGF-β bei normaler Herzfunktion ist unbekannt. Wir haben erst kürzlich das TGF-β1 in Rattenherzen während eines myokardialen Infarktes, der durch eine Ligation der linken Herzarterie verursache wurde, untersucht. Ansteigender Verlust von TGF-β in den Myozyten fand innerhalb 1 Stunde nach der Ligation statt, jedoch fand man 24 - 48 Stunden später steigende Konzentration in den Myozyten der infarktbetroffenen Stellen. Die Analyse der TGF-β1 Boten-RNA in infarktbetroffenen Herzen zeigte zusätzlich das Auftreten einer neuen molekularen Spezies (ein 1.9 kilobase Transkript), zusammen mit einem bemerkenswerten Anstieg in dem üblichen 2.4-kilobase Trankskript, das man in den meisten Geweben findet. Die Bedeutung dieser Veränderungen des TGF-β im infarktbetroffenen Herzen ist unbekannt und es sind weitere Untersuchungen vonnöten, um seine Rolle in der Pathogenese und der Reparatur von Herzverletzungen zu untersuchen. Die Möglichkeit, dass exogenes TGF-β, das an die Stellen der infarktbetroffenen Verletzungen appliziert wird, die Heilung beschleunigen könnte, muss nun in Betracht gezogen werden, besonders im Hinblick auf die bekannte Fähigkeit des TGF-β‘s, andere Arten der Wundheilung zu fördern. Da sich die Beweise häufen, dass Veränderungen in der extrazellulären Collagen-Matrix des Herzens mit pathologischen Prozessen, wie Hypertrophie und Ischämie in Zusammenhang stehen, wird es sehr wichtig sein, die Rolle des TGF-β bei diesen Konditionen zu testen.



TGF-β und Karzinogenese

Obwohl das Epithelgewebe nur ein kleiner Prozentsatz des Gesamtgewichts des Körpers ausmacht, haben die meisten menschlichen Karzinome dort ihren Ursprung. Obwohl Epithelien die Fähigkeit besitzen, sich rasch zu vermehren, wenn sie verletzt werden, gibt es viele von ihnen, wie die der Bronchien oder der Blase, die beim Erwachsenen fast keine Zellteilung aufweisen. Der Mechanismus, der für die Verhinderung der Zellteilung in normalen Epithelien verantwortlich ist, wird nur teilweise verstanden, aber zahlreiche Ergebnisse deuten darauf hin, dass TGF-β ein potenter  Anti-Zellteiler für viele Epithelzellen, inklusive der der Brustdrüsen, der Leber, der Bronchien, der Nieren, der Haut und des Darmes ist.

Während des Prozesses der Karzinogenese könnten Epithelzellen, deren Teilung normalerweise durch TGF-β unterdrückt ist, dem autokrinen oder parakrinen Wachstum durch TGF-β entkommen und autonom werden. Die Mechanismen sind bisher noch nicht vollständig verstanden, könnten aber einen Verlust von TGF-β selbst, einen Verlust des TGF-β-Rezeptors in der putativen Tumorzelle oder auch eine Fehlfunktion im intrazellulären Wachstumskontrollpfad, der von TGF-β gesteuert wird, bedeuten. Alle Mechanismen, die aus dem Verlust solch negativer Wachstumskontrolle resultieren, könnten mit einer gesteigerten Empfänglichkeit von bösartigen Tumoren einhergehen. Die Entwicklung pharmakologischer Agenzien, die die TGF-β Sekretion in Vorstadien bösartiger Epithel-Tumore steigern, bevor diese ihre Sensitivität auf TGF-β verlieren, bieten neue Methoden der Chemoprävention von bösartigen Tumoren. Wie bereits zuvor bemerkt, ist Tamoxifen ein solches Agenz und neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass retinale Säure und ihre Analoge (Retinoide) ebenfalls durch Mechanismen, die TGF-β involvieren, gesteuert werden. (A. Glick, PhD und S. Yuspa, MD, oral communication, June 1989). Sowohl Tamoxifen als auch Retinoide wurden erfolgreich zur Verhinderung von Brust- oder Hautkrebs in experimentellen Tierversuchen eingesetzt und befinden sich derzeit in klinischen Studien an Patienten mit hohem Risiko zur Verhinderung von bösartigen Tumoren.



The New England Journal of Medicine


Schutz durch Milch-Immunglobulin-Konzentrat bei oraler Administration mit
enterotoxischen Escherichia Coli Bakterien


Carol O. Tacket, M.D., Genevieve Losonskiy, M.D., Harriet Link, B.Sc., Yen Hoang, Pierre Guesry, M.D., Helmut Hilpert, Ph.D., and Myron M. Levine, M.D., D.T.P.H.


Abhandlung: Enterotoxische Escherichi Coli Bakterien sind eine weitverbreitete Ursache der Fernreisen-Diarrhoe. Prophylaxe gegen diese Diarrhöe wurde immer in Zusammenhang mit Nebenwirkungen auf Bismuth Subsalicylaten und der Entwicklung von Resistenz auf antimikrobielle Agenzien beobachtet. Wir unternahmen eine kontrollierte doppelte Blindstudie mit Rindermilchimmunglobulin-Konzentrat mit hohen Konzentrationen von Antikörpern gegen E.Coli-Gaben in Freiwilligen. Lyophilisierte Milch-Immunglobuline wurden vom Colostrum von Kühen, die mit verschiedenen enterotoxischen E. Coli Serotypen und Fimbria Typen, sowie E. Coli hitzelabilen Enterotoxinen und Cholera Toxinen immunisiert wurden, vorbereitet. Als Kontrolle wurde ein Immunglobulin Konzentrat ohne Anti-E. Coli Aktivität vorbereitet. Zehn Freiwillige erhielten gebuffertes Immunglobulin-Konzentrat gegen enterotoxisches E. Coli und 10 andere erhielten das Kontroll-Immunglobulin Konzentrat, das in Wasser aufgelöst wurde, dreimal täglich. Keine Nebenwirkungen wurden beobachtet. Am dritten Tag der Immunglobulin-Prophylaxe erhielten die Freiwilligen 10 Kolonien-formende Einheiten enterotoxisches E. Coli H 10407 (078:H11). Diese Zelllinie produziert Kolonisations- Faktor Antigen I, hitzelabile und hitzebeständige Enterotoxine. Keiner der 10 Freiwilligen, die das Immunglobulin Konzentrat gegen E. Coli erhielten, bekam Diarrhöe, aber 9 der 10 Kontrollen infizierten sich. Alle Freiwilligen schieden E. Coli H 10407 aus. Wir schließen aus diesen ersten Befunden, dass Milch Immunglobulin Konzentrat eine effektive Prophylaxe gegen die Fernreisen-Diarrhöe ist. (N.Engl. J. Med. 1988; 318:1240-3.)

Name                   Immunglobulin                  Immunglobulin                  Immunglo                    Immunglobulin
                                       G                                        M                                      A                                      E
Abkürzung                    IgG                                    IgM                                  IgA                                   IgE


Funktion                   Sekundäre (verzögerte)            Primäre (schnelle)                   Spezifische                         Antwort des 
                                 Antwort des                                Antwort des Immunsystems     Antikörperfunktion            Immunsystems bei
                                 Immunsystems bei Infektion     bei Infektion.                             Sekretorisches IgA ist       Parasitenbefall.
                                 Vermittelt Reaktion bei                                                                 überwiegender                 
                                 exogen allergischer                                                                      Antikörper der Sekrete      Vermittelt Reaktion bei
                                 Alveolitis (Typ III - Allergie)                                                       (z.B. Tränen, Speichel)      Allergie vom Soforttyp
                                                                                                                                       und dient der Abwehr         (Typ
                                                                                                                                       von Infektionen über
                                                                                                                                       Schleimhäute


Enterotoxisches Escherichia Coli wird im Organismus meist mit Diarrhöe in Reisenden in unterentwickelte Länder in Verbindung gebracht, die 30 - 70% der Fälle ausmacht. Einige Studien haben gezeigt, dass eine Prophylaxe mit Mitteln, die gegen enterotoxisches E. Coli aktiv sind, wie z.B. Bismuth Subsalicylate und antimikrobische Mittel die Krankheit verhindern können. Obwohl die Tabletten - Formel des Bismuth Subsalicyl effektiv und praktisch ist, ist die Salicyl-Vergiftung ein Risiko, besonders unter Reisenden, die Salicylat aus anderen Gründen einnehmen. Antimikrobielle Mittel wie Trimethoprim-Sulfamethoxazol und Tetrazyklin sind als Prophylaxe effektiv, haben aber Nebenwirkungen , wie gastrointestinale Symptome oder Übersensitivitäts-Reaktionen. Zusätzlich hat der häufige Gebrauch von prophylaktischen antimikrobiellen Mittel bei Reisenden die Wirkung, dass sich eine Resistenz gegen diese Organismen einstellt, die diese Medikamente therapeutisch unwirksam werden. Der Konsens von Teilnehmern an einer bundesweiten Konferenz war, dass antimikrobielle Mittel nicht als Prophylaxe gegen die Fernreise- Diarrhöe verwendet werden sollten.

Ungefähr die Hälfte aller Reisenden in unterentwickelte Länder kontaktieren Diarrhöe. Während diese Erkrankung normalerweise mild bis moderat in Erwachsenen verläuft, sollte eine akzeptable Prophylaxe wenig oder gar keine Nebenwirkungen besitzen, selbst in einer kurzzeitigen Anwendung. Ein Rindermilchimmunglobulin-Konzentrat wurde als ein sicheres und wirkungsvolles Mittel vorgeschlagen. Der Grund, Milch - Immunglobulin für diese Ursache anzuwenden basiert auf der Beobachtung, dass die menschliche Muttermilch, die Immunglobuline enthält, das Neugeborene gegen Diarrhöe schützt. In Tierstudien wurden Ratten effektiv gegen orale Verabreichung von E. Coli geschützt, indem man ihnen Kaninchen Antiserum oral verabreichte. Und schließlich hat man die Neugeborenen- Diarrhöe erfolgreich mit Milch - Immunglobulinen gegen enteropathogene E.Coli, Rotavirus und Cryptosporidien behandelt.

Wir führten eine kontrollierte doppelte Blindstudie an Freiwilligen durch, in welcher Rinderimmunglobulin Konzentrat mit spezieller Aktivität gegen enterotoxische E. Coli als Prophylaxe benutzt wurde. Dieses Produkt gewährte effektiven passiven Schutz ohne Nebenwirkungen.

Methoden

Milch - Immunglobulin - Konzentrat Bereitung

Das Immunglobulin Konzentrat wurde vom Colostrum und der Milch von Milchkühen bereitet, die mit einer Reihe von enterotoxischen E. Coli Serotypen, adährenten Faktoren und Toxinen immunisiert worden waren. Die Kühe waren unter ständiger veterinärer Kontrolle und waren auf einer experimentellen Milchfarm untergebracht. Chargen des Immunglobulin Konzentrates wurden vorbereitet, indem man trächtige Milchkühe wöchentlich während der letzten 8 Wochen der Trächtigkeit mit sieben bis acht subkutanen Injektionen einer Mixtur eines unvollständigen Freundschen Adjuvanses, Hitzeunbeständigen Toxins, Cholera Toxins und einer Lösung aus 2 x 10 Hitze- oder Glutaraldehyd-inaktivierten enterotoxischen E. Coli, die aus O (somatisch), 06, 08, 015, 020, 025, 027, 063, 078, 0114, 0115, 0128, 0148, 0153 und 0159 Serotypen bestand, behandelte. Dies sind die häufigsten 0-Serogruppen, die mit der menschlichen enterotoxischen E. Coli Infektion in Verbindung gebracht werden, einschließlich des Stammes, der die Fernreise-Diarrhöe verursacht. Diese Chargen wurden gemischt um eine multivalente Präparation von Antikörpern gegen diese 0-Serogruppen, Hitze-unbeständige Enterotoxine, Cholera Toxine, Kolonisations-Faktor Antigen I (CFA I) und Coli Oberflächen Antigen 3 (CS3) zu erhalten. Die Milch der Kühe wurde während der ersten 10 Tage der Laktation nach dem Kalben gesammelt. Das Milchfett wurde entfernt und die entfettete Milch wurde bei 62,5° C 30 Minuten lang pasteurisi ert. Kasein, Laktose und Salze wurden entfernt. Das übrige Molkenprotein wurde dann konzentriert, sterilisiert und lyophilisiert. Das Produkt war ein Pulver, das 85% Protein enthielt, wovon 45% Immunglobuline (IgG1 85%, IgG2 3%, IgA 6% und IgM 6%) waren. Das Pulver wurde mit einer angemessenen Menge Magnesium und Aluminiumhydroxid gemischt um Magensäure zu neutralisieren und in Einzeldosierungen, die 3 g Immunglobulin Konzentrat und 550 mg Antacid enthielten, verpackt. Ein gebuffertes Immunglobulin -Konzentrat gegen Rotavirus Serotyp 3 (Stamm I10) wurde als Kontrolle vorbereitet. Hergestellt wurde dieses Produkt von der Milch von Kühen, die gegen menschlichen Rotavirus immunisiert worden waren und zu vernachlässigende Aktivität gegen enterotoxische E. Coli hatten. Passive Hämagglutination wurde durchgeführt, um die Aktivität des Anti-O Antigens, Anti-Cholera Toxins und anti-Hitze-unbeständige Enterotoxine zu messen. E. Coli Lipopolysacharide (LPS) O Antigene wurden durch Erhitzen von salinen Auszügen von E. Coli, die auf Kälber-Infusions-Agar (Difco) gewachsen waren 1 Stunde bei 100° C gekocht. Dieser Extrakt enthielt auch etwas Eiweiß, das aber in einer Sodium-Dodecyl Sulfat- Polyacrylamid Gel Elektrophorese zeigte, da er nicht von fibralem Ursprung war. Gereinigtes Cholera Toxin und E. Coli hitze-unbeständiges Enterotoxin wurden vom Schweizer Serum Institut in Bern, Schweiz besorgt. Rote Blutzellen von Schafen (Behringwerke) wurden dreimal mit Phosphat-gebufferter Salzlösung gewaschen. Eine 10%ige Lösung der roten Blutzellen und eine identische Menge eines 1%igen Glutaraldehys wurden zwei Stunden bei Zimmertemperatur sanft gemischt. Nach dem Waschen beschichteten wir die roten Blutzellen, indem wir sie mit einer 20%igen Lösung von 0-Antigen oder Cholera Toxin oder 10μg eines hitze-unbeständigen Enterotoxines pro Milliliter mischten. Danach bebrüteten wir sie für 16 Stunden bei Zimmertemperatur. Die roten Blutzellen wurden dann gewaschen und in einer 10%igen Lösung bei 4°C gelagert. Wir benutzen V-förmige mikrotite Platten um serielle Doppel-Lösungen von 50 μl herzustellen. Die Antigen-beschichteten roten Blutzellen wurden gewaschen und 50 μl einer 1%igen Lösung wurden in jede Vertiefung gegeben. Die Resultate wurden nach einer Inkubation von 16 Stunden bei Zimmertemperatur angelesen.

Der geometrische Titer gegen 14 0- Antigen im Milch Immunglobulin Konzentrat war 1:50. Der Titer gegen Cholera Toxin war 1:5120 und der gegen hitze-unbeständige Enterotoxine war 1:1280.

Hämaglutinations-Verhinderungs-Tests wurden durchgeführt, um Anti-CFA I und Anti-CS 3 Aktivität zu messen. E.Coli Stamm 063:H` E9699 wurde für die CFA I Hämagglutination mit menschlichen Typ-A roten Blutzellen benutzt. Die Bakterien wurden auf CFA Medium von Evans und Evans gezüchtet und in einer Salzlösung mit einer Konzentration von ungefähr 1 zu 2 x109 Bakterien pro Milliliter suspendiert. Mit Gebrauch von Mikrotiter U-förmigen Platten wurden serielle Doppellösungen von Bakterien in 25μl-Lösung oder 1%iger DMannose hergestellt und eine andere 25μl-Lösung wurde hinzugefügt, bevor die 50μl rote Blutzellen Suspension hinzugefügt wurde. Eine bakterielle Suspension mit einem Hämagglutinations Titer von 1:4 wurde vorbereitet. Serielle Doppel-Lösungen von Testmustern wurden in 25μl Lösung gemacht. Zu diesen wurden 25 μl bakterielle Suspension und 50 μl der roten Blutzellen Suspension hinzugefügt. Der Titer wurde nach einer Inkubation von zwei Stunden bei 4°C bestimmt. Der Titer gegen CFA I war 1:80 und der gegen CS 3 war 1:10. Immunoblotting wurde ebenso durchgeführt um die Anti-CFA Aktivität zu messen. Ein fimbrialer Extrakt von CFA I aus dem Stamm von O63:H` E8688 wurde hergestellt, indem Organismen, die auf CFA Agar gezüchtet waren, geerntet wurden und bei 60°C 20 Minuten erhitzt wurden. Diese Suspension wurde zentrifugiert und der Überstand, der Fimbrien enthielt wurde gefiltert. Der Fimbrien Extrakt, der 200 μg Protein pro 0,5 ml enthielt, wurde mit 0,5 ml reduziertem Buffer gemischt und 5 Minuten lange bei 100°C erhitzt. Diese Mischung wurde einer 13.3 %igen Sodium Dodecyl Sulfat-Polyacrylamid Slab Gel beigemengt und einer elektrophoretischen Trennung unterzogen (System Laemmli). Das Protein wurde mit der Towbin et al -Methode auf Nitrocellulose (BioRad Laboratories) transferriert. Serielle Lösungen von Testmustern wurden jedem Blot beigegeben, für zwei Stunden inkubiert und dann gewaschen. Alkaline Phosphatase-konjugiertes Kaninchen Aniti-bovines IgG und Ziegen Anti-Kaninchen IgG (Sigma) wurden 1:1000 verdünnt und die Blots wurden wieder inkubiert, gewaschen und entwickelt. Der Titer wurde bei der letzten Verdünnung gelesen und gab ein klar sichtbares Band. Der Titer im Milch - Immunglobulin - Konzentrat gegen CFA I war 1: 64 000.


Freiwilligen Studie

Das klinische Protokoll wurde vom Humanitären, Freiwilligen Forschungskommitee der Universität genehmigt. Zwanzig gesunde erwachsene Freiwillige wurden in die Isolationsabteilung des Universitätskrankenhauses eingewiesen. Zehn wurden durch eine zufällige Auswahl gewählt, um das  Immunglobulin-Konzentrat gegen enterotoxines E.Coli und die 10 anderen, um das Immunglobulin Konzentrat gegen Rotaviren zu erhalten. Die Auswahl wurde getroffen, indem jeder Freiwillige angehalten wurde, ein gefaltetes Papier aus einer Kiste zu wählen, das kodiert war, um seine Behandlung anzuzeigen. Beide Behandlungs-Produkte wurden in identische Einzelverpackungen gegeben; beide, sowohl die Behandelnden als auch die Freiwilligen waren während der gesamten Studie und auch in der folgenden Auswertung nicht unterrichtet, wer welche Behandlung erhielt. Jeder der Freiwilligen konsumierte 3.55 g des Immunglobulin Konzentrates und des Antazids, das in 237 ml Wasser aufgelöst war, drei mal täglich, 15 Minuten nach jedem Mal für insgesamt 7 Tage. Zwei Stunden nach der siebten Dosis (am dritten Tag der Prophylaxe) wurden die Freiwilligen einer Behandlung mit enterotoxigenem E.Coli Stamm H10407 (078:H11) unterzogen, welches hitzebeständiges Enterotoxin, hitze-unbeständiges Enterotoxin und CFA I produziert. Eine Minute nachdem die Freiwilligen 118 ml Wasser, das 2 g Sodium Bikarbonat enthielt getrunken hatten, tranken sie 1,2 x 109 Kolonienformende Einheiten E.Coli, die in 30 ml Wasser, das Sodium Bikarbonat enthielt, aufgelöst waren. Fünfzehn Minuten später nahmen sie noch eine Dosis des Immunglobulin Konzentrates.
Bevor sie aus dem Krankenhaus entlassen wurden, erhielten die Freiwilligen eine fünftägige Behandlung mit Neomycin um das pathogene E.Coli vollständig zu eliminieren. Eine Diarrhöe wurde als flüssiger Stuhl von 300 ml oder mehr definiert oder zumindest zwei flüssige Stühle die insgesamt 200 ml oder mehr innerhalb von 48 Stunden ausmachten. Nur wässriger Stuhlgang wurde ausgeschieden bevor die Behandlung mit Neomycin als Teil der
Analyse begonnen wurde.


Bakteriologie und Serologie

Täglich wurde Stuhl zur Kultur eingesammelt. E.Coli H10407 wurde identifiziert, indem 10 Kolonien von jedem Freiwilligen für Agglutination mit Anti-078 und Anti-CFA I Serum getestet wurden. Serummuster waren vor Beginn der Studie,am 8., 21., und 28. Tag gezogen worden um die Tests für Serologie, Blutbild und die Bestimmung der hepatitischen Transaminasen zu bestimmen.


Anti-CFA I

Serum Konzentrationen des IgG gegen CFA I wurden durch enzymatischen Immunoassay (ELISA) bestimmt. Immulon-I Platten wurden mit 5μg CFA I pro Milliliter beschichtet, gewaschen, mit Phosphat-gebufferter Salzlösung und 5% fötales Kälberserum blockiert und wieder gewaschen. Test Serummuster wurden von einem Titer von 1:25 auf einen Titer von 1:3200 in den Vertiefungen verdünnt und die Platten wurden gewaschen. Ziegen Antihumanes IgG das an alkaline Phosphatase gebunden war, die auf einen Titer von 1:600 verdünnt wurde, wurde hinzugefügt und die Platten wurden inkubiert und gewaschen. Die Reaktion wurde mit Phosphatase Substrat (Kirkegaard und Perry) in Gang gesetzt und in einem ELISA Reader Spectrophotometer gelesen. Serokonversion wurde als ein Anstieg des Titers auf vierfache Menge oder mehr definiert.


Darstellung Antikörper


Anti-hitze-unbeständige Enterotoxine

Die Serumkonzentrationen des IgG gegen hitze-unbeständige Enterotoxine wurden ebenfalls mit ELISA gemessen. Die Platten wurden mit 1.0 μg gereinigtem Enterotoxin pro Milliliter (Schweizer Seruminstitut) beschichtet. Die Bestimmung wurde wie oben beschrieben durchgeführt, aber nur mit einer Verdünnung des Serums (Titer, 1:100). Serokonversion wurde als ein Anstieg in optischer Dichte von 0,2 oder mehr definiert.


Anti-078 LPS

Serum Konzentrationen des IgG und IgA gegen 078 LPS wurden mit ELISA gemessen. Die Platten wurden mit 50 μg 078 LPS pro Milliliter, das vom E.Coli Stamm H10407 gewonnen wurde, beschichtet. Die Bestimmung wurde wie oben beschrieben für Anti-CFA I durchgeführt, aber die Serummuster wurden zweifach von 1:25 auf 1:800 verdünnt und beide antihumane IgG und IgA Verbindungen wurden verwendet. Serokonversion wurde als ein Anstieg im Titer von 4-facher Menge oder mehr definiert.


Ergebnisse


Klinische

Neun der zehn Freiwilligen, die Immunglobulin-Konzentrat gegen Rotavirus (Kontrolle) erhalten hatten und keiner der 10 Freiwilligen, die das Immunglobulin-Konzentrat gegen enterotoxisches E.Coli erhielten, hatten nach Administration von E.Coli (Fisher's genauer Test P<0.0001) Diarrhöe.. Die 10. Kontrolle hatte zwei wässrige Stuhlgänge, Magersucht, Erbrechen, Krämpfe und Fieber; jedoch war die gesamte Stuhlmenge vor der Behandlung mit Neomycin lediglich 182 ml, das nicht die Definition einer Diarrhöe erreichte. Das durchschnittliche Stuhlvolumen der Freiwilligen mit Diarrhöe war 1522 ml (Bereich 337 bis 4578). Die Teilnehmer der Kontrollgruppe mit Immunglobulin-Konzentrat hatten auch andere Symptome einschließlich Magersucht (neun Freiwillige), Fieber (neun), Krämpfe (acht) und Erbrechen (sechs). Die durchschnittliche Inkubationszeit betrug 48,2 Stunden. Keiner der Teilnehmer der Immunglobulin Konzentrat Gruppe gegen E.Coli hatte diese Symptome.
Keine Nebenwirkungen von dem Immunglobulin-Konzentrates wurden an einem Freiwilligen beobachtet. Jedoch wurden moderate Erhöhungen in Serum Konzentrationen der hepatischen Transaminasen in sieben Freiwilligen beobachtet, davon fünf aus der Immunglobulin-Konzentration-Gruppe gegen E. Coli und zwei aus der Kontrollgruppe gegen Rotavirus. Am 9. Tag der Behandlung war das höchste Maß des Serum Aspartet Aminotransferase mit 96 Einheiten pro Milliliter (normal sind 15 - 55) und die maximale Höhe der Alanin Aminotransferase mit 138 Einheiten pro Milliliter (normal sind 5 - 56) erreicht. Alle Transaminasenwerte war innerhalb von vier Wochen wieder normal.


Bakteriologie

Alle 20 Freiwilligen schieden E. Coli H10407 im Stuhl aus. Zur Zeit der maximalen Ausscheidung der Bakterien schieden die Teilnehmer der Immunoglobulin-Konzentrat Gruppe gegen E. Coli im Durchschnitt 1.1 x 109 H10407 Organismen pro Gramm Stuhl aus, wobei die Teilnehmer der Kontrollgruppe gegen Rotavirus 9.8 x 10 Organismen pro Gramm Stuhl ausschieden. Die Neomycin - Behandlung wurde am 2 oder 3. Tag nach der oralen Administration von E. Coli bei 6 Freiwilligen begonnen, die wegen ihrer Erkrankung frühere Behandlung benötigten und am 4. Tag nach der Administration bei den anderen 14 Freiwilligen. Die Freiwilligen in beiden Gruppen schieden H 10407 die selbe Anzahl von Tagen aus (Durchschnitt 7.2 Tage bei den Teilnehmer der Immunglobulin Konzentrat Gruppe gegen E. Coli und 7.8 Tage in der Kontrollgruppe gegen Rotavirus).


Serologie

Vier der 10 Teilnehmer der Immunglobulin-Konzentrat-Gruppe gegen Rotavirus (40 Prozent) und einer der 10 Teilnehmer der enterotoxische E. Coli Gruppe (10 Prozent) hatten vierfachen Anstieg in Serum Konzentrationen des IgG gegen CFA I (P nicht bedeutend im Vergleich zu den Serokonversionsraten in beiden Gruppen) (Tabelle 1).Jedoch war der maximale geometrisch durchschnittliche titer des Anti-CFA I höher in der Kontrollgruppe als unter der Gruppe gegen E. Coli (Tabelle 1). Die Rate der Serokonversion und der maximale geometrische Durchschnittstiter des Anti-078 war ebenfalls höher in der Kontrollgruppe (Tabelle 1). die Serokonversionsrate gegen hitze-unbeständige Enterotoxine war jedoch in beiden Gruppen gleich.


Diskussion

Das Milch-Immunglobulin-Konzentrat mit hohen Mengen an Antikörpern gegen enterotoxisches E. Coli Antigens lieferte wirkungsvollen Schutz gegen orale Administration mit 1.2 x 109 E. Coli H10407. Keine Nebenwirkungen wurden auf das Rinderimmunglobulin beobachtet. Gelegentliche Erhöhungen in Serum Konzentrationen von hepatischen Transaminasen wurden in Freiwilligen, die in unserem Krankenhaus untergebracht waren, beobachtet, könnten aber auch ihrer hoch-eiweißhaltigen Kost zugeschrieben werden. Die Gabe des Immunglobulin-Konzentrates 15 Minuten nach der Administration von E. Coli optimieren ganz unzweifelhaft die Möglichkeit für passive Immunisierung. Obwohl einige der Organismen bereits im Magen durch die Gabe des Immunglobulin Konzentrates, das sofort nach der Administration verabreicht wurde, neutralisiert hätten werden können, wissen wir, dass die Bakterien in den Darm passierten, da alle Freiwilligen positive Stuhl Kulturen hatten und ungefähr die Hälfte von Ihnen Immunreaktionen auf enterotoxisches E Coli Antigen hatten. Die Produktion von Antikörpern auf die Administration der Bakterien weist darauf hin, dass die Organismen die Antigen-produzierenden Zellen des Darms erreicht hatten. Ob das Immunglobulin-Konzentrat sofort nach Kontakt (z.B. im Falle eines Reisenden nach einem potentiell verseuchten Mahl) konsumiert werden muss oder ob eine weniger häufige Anwendung genauso wirksam wäre ist nicht bekannt. Die schützende Wirkung des Immunglobulin Konzentrates gegen Stämme des enterotoxischen E.Coli, die andere 0-, H- und Kolonisierung Faktor Antigene entwickeln, ist ebenso unbekannt. Das Immunglobulin-Konzentrat enthielt hohe Mengen an Antikörpern gegen wichtige Antigene des administrierten Stammes, inklusive Anti-078, Anti-CFA I und Anti-hitzeunbeständige Enterotoxine. Diese Studie hat gezeigt, dass Antigen-Antikörper Interaktionen, die im Darm oder der Darmschleimhaut stattfinden schützend sind. Diese Interaktionen könnten die Anzahl der Bakterien zu einer Konzentration vermindert haben, die nicht ausreicht, um Diarrhöe hervorzurufen. Da jedoch die Stuhl-Kulturen bei allen Freiwilligen positiv waren, war der Mechanismus des Schutzes nicht rein bakteriell, ein Phänomen, das in vorangegangenen Studien bereits beobachtet wurde. Vorangegangene Studien lassen vermuten, dass Antikolonisationsfaktor Immunität und nicht antitoxische Immunität der Schutzfaktor sind. Passive Immunglobulin Behandlung verhindert die Entwicklung von Antikörpern gegen CFA I und 078 Antigenen. Die höchsten Titer gegen diese Antigene waren niedriger bei den Teilnehmern der Immunglobulin Konzentrat Gruppe gegen E. Coli als in der Kontrollgruppe. Nichtsdestotrotz zeigten 40 Prozent der Teilnehmer der Anti-E.Coli Gruppe wesentliche Anstiege der Immunglobuline (sie hatten keine Diarrhöe) IgG Titer gegen hitzeunbeständige Enterotoxine und 078 und auffällige IgA Titer stellten sich ebenso ein. Diese Antikörper könnten zu dem Schutz gegen zukünftige Diarrhöen bei Kontakt mit enterotoxischem E. Coli beitragen. Daher liefert das bovine Immunglobulin-Konzentrat passive Immunität und erlaubt die Entwicklung aktiver Immunität bis zu einem bestimmten Grad nach Infektion mit enterotoxischem E. Coli. Rindermilch-Immunglobulin widersteht der Proteolyse und behält spezifische Antikörper Aktivität nach Passage durch den gastrointestinalen Trakt von Neugeborenen bei. Diese Studie hat gezeigt, dass wenn ein Antacid nach den Mahlzeiten gegeben wird, das Rinder-Immunglobulin auch der Proteolyse und der Inaktivierung von Magensäure in Erwachsenen widersteht. Diese vorläufigen Resultate sind höchst vielversprechend und garantieren die Einführung von weiteren Studien, um das Spektrum der Aktivität, Dosierung und die Durchführbarkeit von Milch-Immunglobulin-Konzentrat als ein prophylaktisches Mittel gegen die Fernreise Diarrhöe durch enterotoxische E. Coli weiter zu untersuchen.